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Coaching im Gehen

Nikola • Feb. 15, 2024

Coaching im Gehen – die „natürliche“ Art ins Gespräch zu kommen

„Lass uns ein Stück gehen.“ Wer kennt das nicht? Wenn es etwas Wichtiges zu besprechen gibt, wenn etwas emotional aufwühlt, worüber wir dringend reden müssen, dann ist es einfach das Beste, wenn wir eine Freundin oder einen Freund haben, der mit uns spazieren geht. Die Bewegung im Außen schafft Bewegung im Innen. Und noch bevor überhaupt ein Wort gesprochen ist, haben wir das Gefühl, als ob die Dinge sich zurechtrückten, als ob wir klarer sehen könnten. 


Walk’n talk – neurobiologisch betrachtet


Neurobiologische Forschungen beweisen diese Alltagserfahrung: Unser körperliches Tun beeinflusst unmittelbar unsere Gefühle und unsere Kreativität. Spaziergänge, Wanderungen und langsames Gehen sind nicht nur positiv für unser körperliches Wohlbefinden, sondern auch für unsere Psyche. Es aktiviert unsere Widerstandskraft und mindert den Stress, es steigert unsere Fähigkeit, Lösungen zu finden. Die Natur tut ihren Teil dazu – denn wo sonst ist der Perspektivwechsel so unmittelbar und ohne unser Zutun verfügbar? 

Das alles fördert die Bereitschaft, sich zu öffnen und in Sprache zu bringen, was uns bewegt, im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Und darum geht es ja: Die Dinge beim Namen nennen zu können, setzt Erkennen und Verstehen voraus. Das, was uns beschäftigt, bezeichnen zu können, macht es bearbeitbar und lösbar.


Gehen und Coaching


Sich auf den Weg machen, sich in Bewegung setzen, erste Schritte tun: In unserer Alltagssprache benutzen wir für Auf- und Umbrüche aller Art Wörter aus der Bilderwelt des Gehens. Coaching im Gehen nimmt auch in diesem Punkt die Sprache der Kientinnen und Klienten ernst: Coach:in und Klient:in nehmen es wörtlich und machen sich auf den Weg. Der oder die Coach ist unterwegs Wegbegleiter:in, Begegnungen mit der Natur, fremden Menschen, mit Ausblicken und Perspektiven, mit dem Wetter und den Wegen sind beiläufige Anregungen und Interventionen. Auch oder gerade dann, wenn sie möglicherweise kleine Herausforderungen bieten wie etwa mieses Wetter oder schlechte Wegstrecken. Einfacher lassen sich die eigene Frustrationstoleranz oder Resilienz kaum erfahren, als bei Regen im Wald. Einfacher aber auch die kindliche Freude und Abenteuerlust nicht aktivieren, als bei einem Balanceakt auf einem Baumstumpf oder beim Springen über eine Pfütze!




Bewegt im Innen und Außen – Coaching im Gehen und Pilgern

von Nikola 14 Jan., 2024
Pilgern als Übergangsritual Zu allen Zeiten und an allen Enden der Erde haben sich Menschen aufgemacht, um zu pilgern. Was ist bis in unsere modernen Zeiten, wo jeder Winkel der Welt auch bequemer zu erreichen ist, so faszinierend daran?
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